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... im September 2014

Nr. 9: "Wer weiß, was morgen mit uns ist" von Ann Brashares


  • Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
  • Verlag: cbj (22. September 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3570159477
  • ISBN-13: 978-3570159477
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 12 Jahren

  • Inhaltsangabe:

    Die 17-jährige Prenna lebt mit ihrer Mutter in New York, seit sie zwölf ist. Doch was vorher war und wo sie herkommt, darf sie niemandem erzählen. Eine Pandemie hat Millionen Opfer gefordert, und zusammen mit wenigen anderen ist es Prenna gelungen, in unsere Gegenwart zu entkommen. Jetzt tun sie alles, um ihre Herkunft geheim zu halten. Deshalb gelten strenge Regeln für Prenna: möglichst kein Kontakt zu den Mitschülern, nicht mehr Worte als nötig. Sich mit einem Jungen aus der Schule zu verabreden, ist selbstverständlich ausgeschlossen. Prenna hält sich daran. Bis zu dem Tag, an dem ihr Ethan Jarves begegnet und sie sich Hals über Kopf verliebt …

    Autoreninfo:

    Ann Brashares wuchs in der Nähe von Washington D.C. auf. Sie studierte Philosophie an der Columbia University in New York, unterbrach jedoch das Studium, um in einem großen amerikanischen Verlag zu arbeiten. Seit 2000 widmet sich Ann Brashares ganz dem Schreiben. Ihre Serie "Eine Jeans für vier" über vier Freundinnen ist weltweit ein großer Erfolg. Brashares lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in New York.

    Meine Meinung:

    Titel: Grundidee gut, aber nicht konsequent umgesetzt...

    In diesem Jugendbuch begleiten wir die 17 jährige Ich- Erzählerin Prenna dabei, wie sie aus der Zukunft kommend Fuß fasst in unserer Gegenwart. Dies ist alles andere als leicht, denn sie muss sich an harte Regeln halten, vor allem darf sie sich auf gar keinen Fall verlieben, aber genau das passiert ihr bei Ethan. Was soll sie nur tun? Wird sie das Leben ihrer großen Liebe in Gefahr bringen?

    Das Buch startet wirklich sehr spannend und die ersten 80 Seiten lasen sich angenehm und innovativ. Leider hält dieser positive Eindruck nicht lange an, denn die Autorin verlor in meinen Augen sehr schnell den roten Faden. Statt beim spannenden Thema "Zeitreisen" und "Zukunftsvisionen" zu bleiben, verliert sie sich zum Beispiel in Erzählungen über Shoppingerlebnisse oder Ortsbeschreibungen, die weder die Handlung voranbringen, noch dem Verstehen der Geschichte dienen. Wichtige Informationen aus der Vergangenheit werden nur angerissen und somit gute Chancen zur Spannungserzeugung vertan.

    Der Schreibstil der Autorin ist sehr einfach gehalten und ließ sich flüssig lesen.

    Die Charaktere blieben in meinen Augen komplett blass und beinahe leblos. Selbst von den Hauptakteuren Prenna und Ethan bekam ich kein genaues Bild und Nebencharaktere werden zwar namentlich erwähnt, aber das war es dann auch schon.

    Rätselt man 3/4 des Buches wie es denn nun zu den Ereignissen kam, wird man im letzten Viertel nur so mit Informationen und Auflösungen überhäuft, die für meinen Geschmack an den Haaren herbei gezogen und einfach unlogisch und nicht nachvollziehbar waren.

    Am meisten hat mich jedoch geärgert, dass das Thema Sex für die angesprochene Altersgruppe (ab 12 Jahren) nicht altersgerecht verarbeitet wurde.

    Nach einem guten Start bleibt am Ende des Buches leider nur bittere Enttäuschung über und fast frage ich mich, ob es verschwendete Lesezeit war?

    Fazit: Wer auf extrem seichte Geschichten steht und den es nicht so sehr auf das Thema "Zeitreisen" ankommt, der mag hier seinen Spaß haben, allen anderen rate ich von der Lektüre ab. Ich kann leider keine Leseempfehlung aussprechen...


    Bewertung: 2/ 5 Sternen

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    Nr. 8: "Bevor die Nacht geht" von Patrycja Spychalski


  • Broschiert: 288 Seiten
  • Verlag: cbt (28. Juli 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3570163032
  • ISBN-13: 978-3570163030
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren

  • Inhaltsangabe:

    Als Kim und Jacob sich an einem ganz normalen Samstagmorgen in der Berliner S-Bahn treffen, ist es Liebe auf den ersten Blick! Eigentlich wollte Kim nur einkaufen, doch als Jacob ihr erzählt, dass er Berlin nicht leiden kann, überredet sie ihn, mit ihr zu kommen – quer durch die Stadt, an all ihre Lieblingsorte. Jacob soll sich in Berlin verlieben … und vielleicht auch in sie. Doch für Jacob ist es der letzte Tag, bevor er am nächsten Morgen für ein Jahr weggeht. Obwohl es hoffnungslos ist, folgt er diesem Mädchen, das sich so unerwartet in sein Herz gemogelt hat, durch Straßen, Parks und Cafés … Einen Tag und eine Nacht haben sie – und jede Sekunde mit Kim pulsiert vor Leben, wie Berlin selbst.

    Autoreninfo:

    Patrycja Spychalski, geboren 1979 in Starogard, Polen, zog im Alter von neun Jahren mit ihren Eltern nach Berlin. Nach dem Abitur absolvierte sie eine Schauspielausbildung, wandte sich dann aber einem ganz anderen Bereich zu: Seit 2002 arbeitet sie in vielfältigen sozial-kulturellen Projekten mit Kindern und Jugendlichen. Sie schrieb mehrere Kurzgeschichten für Anthologien, bevor sie ihren ersten Roman "Ich würde dich so gerne küssen" verfasste.

    Meine Meinung:

    Titel: Ein unvergesslicher Tag in Berlin…


    Die Autorin war mir bis dato völlig unbekannt, aber die pfiffige Buchgestaltung und der Klappentext ließen mich arg neugierig werden. Die Geschichte hat mich dann so gefangen genommen, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte.

    Jacob kann Berlin nicht leiden, weshalb er für ein Jahr nach Brasilien gehen will, um die Hauptstadt hinter sich zu lassen. An seinem letzten Tag in Berlin begegnet er Kim in der S-Bahn, sie spricht ihn an und zeigt ihm "ihr" Berlin. Plötzlich ist Berlin gar nicht mehr so blöd oder liegt das eher an der aufgeweckten Kim? Wird Jacob trotzdem die Stadt verlassen?

    Dieses Buch zeigt dem Leser ein Berlin, wie er es noch nicht kennengelernt hat, denn die Protagonistin Kim führt uns zusammen mit Jacob in unbekannte Ecken, die es in sich haben und einem den Zauber der Großstadt näher bringen, auch einem Landei wie mir.

    Als Erzähler agieren im steten Wechsel mal Kim und mal Jacob, die die Ereignisse aus der Ich- Perspektive schildern, so dass wir als Leser auch etwas über die Gefühlswelt der beiden erfahren.

    Kim und Jacob sind Ebenbilder der heutigen Jugend, mit denen man sich identifizieren kann und mit denen man gern befreundet wäre. Beide erleben an einem Tag so viel wie andere in ihrem ganzen Leben nicht.

    Mir hat hier besonders gefallen, dass zwei Charaktere, die wie Feuer und Wasser sind, aufeinander treffen und sich dennoch in kürzester Zeit verstehen. Solche Freundschaften können wohl nur zwischen Jugendlichen entstehen, die noch an das Gute im Menschen glauben.

    Frau Spychalskis Erzählstil ist einfach eine Wucht, denn man hat das Gefühl vor den Erzählern zu stehen und mitten im Geschehen zu sein, weshalb ich nach dem Ende der Lektüre das Gefühl hatte zwei gute Freunde ziehen lassen zu müssen.

    Fazit: Für alle, die Berlin mal von einer anderen Seite kennenlernen wollen. Ich bin begeistert von dem Jugendroman und lege ihn jedem an Herz. Lesenswert!


    Bewertung: 5/ 5 Sternen

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    Nr. 7: "Leide!" von Siegfried Langer


  • Taschenbuch: 288 Seiten
  • Verlag: Lago (9. Mai 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3957610087
  • ISBN-13: 978-3957610089

  • Inhaltsangabe:

    Observierungen untreuer Ehemänner und Kaufhausüberwachungen sind die Hauptgeschäftsfelder der Privatdetektivin Sabrina Lampe. Auch der Auftrag einer schrulligen, alten Nachbarin sieht zunächst sehr nach Routine aus. Doch im Zuge ihrer R echerchen wird Sabrina Teil eines grausamen Spiels, dessen Ursachen weit in der Vergangenheit liegen. Ihr teuflischer Kontrahent zwingt Sabrina an ihre Grenzen – und darüber hinaus! "Leide!" ist der erste Roman um die Privatdetektivin Sabrina Lampe und den Kriminalhauptkommissar Niklas Steg.

    Autoreninfo:

    Siegfried Langer, geboren 1966, stand unter anderem als Schauspieler auf der Bühne und vor der Kamera.

    Meine Meinung:

    Titel: Wenn Neugierde zur Gefahr wird…


    Siegfried Langer ist mir bereits durch seinen guten Thriller "Sterbenswort" ein Begriff gewesen, weshalb ich mich sehr auf "Leide!" freute und alles andere als enttäuscht worden bin, denn man bekommt hier absolut gute Unterhaltung geboten.

    Sabrina Lampe ist alleinerziehende Mutter eines Teenagers und verdient ihre Brötchen als Privatdetektivin. Ihr Leben ist geprägt von Kaufhausüberwachungen und untreuen Ehemännern hinterher spionieren. Doch dann beauftragt ihre sonderbare Nachbarin sie mit einem Fall, der es in sich hat und plötzlich ist Sabrina nicht mehr die Jägerin, sondern die Gejagte. Wird sie ihre Neugierde bereuen?

    Die Handlung wird uns aus unterschiedlichen Perspektiven näher gebracht, mal begleiten wir Opfer, mal Täter und mal die ermittelnde Polizei bzw. unsere Hauptakteurin Frau Lampe. So bekommen wir von allen Protagonisten ein sehr gutes Bild, können ihr Denken und Handeln nachvollziehen. In erster Linie werden das Leben des Täters und das der Privatdetektivin beleuchtet, aber auch die Nebencharaktere sind gut gezeichnet und nicht nur an der Oberfläche beschrieben. Jeder Leser wird eine Person finden, mit der er sich identifizieren und mitfiebern kann.

    Beim eigentlichen Fall ist Mitdenken angesagt, was den Thriller erst so richtig lesenswert macht, denn Siegfried Langer springt in der Zeit hin und her. Mal befinden wir uns als Leser vor der eigentlichen Tat, mal danach und mal mittendrin. Die recht kurz gehaltenen Kapitel und die damit verbundenen Perspektiv- und Zeitwechsel sorgen für zusätzliche Spannung. Das Ende hat mich überrascht, aber sehr zufrieden zurück gelassen.

    Die gewählte Schriftgröße im Taschenbuch ist zwar recht klein, aber aufgrund der Schriftart trotzdem sehr angenehm zu lesen.

    Mir hat an diesem Buch vor allem gefallen, dass es nicht nur ernst und grausam zugeht, sondern dass es auch immer wieder komische Momente gibt, die einen zum Lachen bringen.

    Ich würde nur zu gern einen weiteren Fall mit Privatdetektivin Sabrina Lampe lesen wollen.

    Fazit: Ein wenig blutiger Thriller, der auf die Vorstellungskraft seiner Leser zielt. Ich kann ihn nur uneingeschränkt empfehlen, Spannung und Lesefreude garantiert.


    Bewertung: 5/ 5 Sternen

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    Nr. 6: "Boy Nobody" von Allen Zadoff
     
     
  • Gebundene Ausgabe: 336 Seiten
  • Verlag: bloomoon; Auflage: 1 (3. September 2013)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3845800054
  • ISBN-13: 978-3845800059
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre
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    Inhaltsangabe:
     
    Mit 12 Jahren wurde er rekrutiert, um tödliche Missionen zu „erledigen“. Mit 16 ist BOY NOBODY einer der Besten. Weil er keine Fehler macht. Weil er eiskalt ist. Weil er seine Zielobjekte schnell und effektiv aus dem Weg räumt. Seine aktuelle Mission ändert jedoch alles: Denn die Zielperson ist ganz und gar nicht, was sie scheint. Und sie kommt ihm gefährlich nahe. Zu nahe. Aber BOY NOBODY wird auch diesen Auftrag erfolgreich zu Ende bringen. Weil er einer der Besten ist. Weil er keine Fehler macht. Weil er eiskalt ist. Oder etwa nicht …?
     
    Autoreninfo:
     
    Allen Zadoff hat 2010 mit "Food, girls and other things I can't have" den Sid Fleischmann Humor Award gewonnen. Er lebt in Los Angeles, wo er an Boy Nobodys weiterem Schicksal arbeitet... 

    Meine Meinung:
     
    Titel: Bist du Freund oder Feind?

    Aufgrund des spannenden Klappentextes musste ich bei diesem Jugendbuch einfach zugreifen und ich wurde mehr als nur belohnt, denn dieser Roman hat meine Erwartungen gesprengt.

    Zach Abram ist Soldat und das seitdem er 12 Jahre alt ist. Er bekommt einen Auftrag und erfüllt diesen gnadenlos, immer und fehlerfrei. Doch dieses Mal ist sein Auftrag härter als gedacht, denn sein Zielobjekt lässt ihn nicht kalt. Der mittlerweile 16 jährige Zach, der hier unter dem Decknamen Benjamin arbeitet, beginnt Fehler zu machen und dieses ihm unbekannte Gefühl namens Liebe steht ihm im Weg. Wird er den Auftrag erfüllen können oder versagt er?

    Dieser Jugendroman las sich für mich so spannend wie ein Actionstreifen mit Hollywoodgrößen, fühlte ich mich beim Protagonisten doch häufig an James Bond oder ähnliche erinnert. Obwohl einem Zach als Soldat unsympathisch sein müsste, ist er dies keineswegs und man kann sich sehr gut in ihn hineinversetzen. Seine Handlungen sind stets nachvollziehbar und schlüssig.

    Die Geschichte wird uns aus der Ich- Perspektive näher gebracht, so dass wir auch Einblicke in Zachs Innenleben und Gefühle bekommen, was ich als sehr gelungen empfand. Wir sind als Leser am aktuellen Auftrag beteiligt und erfahren in Rückblenden wie Zachs bisheriges Leben verlaufen ist.

    Auch die Nebencharaktere sind gut besetzt und stellen ein realistisches Ebenbild der heutigen Jugend dar.

    Der Schreibstil des Autors lässt sich flüssig und leicht lesen und trotz der kurzen Sätze bleibt das Niveau erhalten.

    Fazit: Selten habe ich so einen spannenden Jugendroman gelesen. Ich kann nur meine absolute Leseempfehlung aussprechen und freue mich schon sehr auf Band zwei. Für mich ein Must- Read!

    Tipp: Man sollte sich an die Altersempfehlung des Verlages halten, da das Buch wirklich eher etwas für ältere Jugendliche ist aufgrund der Handlung.


    Bewertung: 5/ 5 Sternen

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    Nr. 5: "Der Fluch der Zuckerinsel" von Nora Berger


  • Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
  • Verlag: Bookspot Verlag (August 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3937357998
  • ISBN-13: 978-3937357997

  • Inhaltsangabe:

    Insel Martinique, Anfang des 19. Jahrhunderts: Annabelle und Léon lieben sich. Doch ihre Familien, reiche Zuckerrohr-Plantagenbesitzer, sind verfeindet und gegen eine Verbindung. Sklavenaufstände erschüttern die Insel, die nur ein scheinbares Paradies ist. Léon, der in Paris sein Medizinstudium abschließen will, erleidet Schiffbruch und gilt als verschollen. Annabelle, die nach einem leidenschaftlichen Abschied ein Kind von ihm erwartet, erfährt, dass die elterliche Plantage verschuldet ist. Sie ist gezwungen einen reichen Sklavenhändler zu heiraten. Ein böser Fluch scheint über ihr und Léon zu liegen, trotz des schützenden Amuletts einer Mambo-Priesterin. Nach einem Brand und der Plünderung der Plantage durch aufständische Sklaven, flieht Annabelle vor ihrem brutalen Ehemann zu Verwandten nach Paris. Auf der Überfahrt kommt ihr Sohn Valentin zur Welt. Um zu überleben, arbeitet sie im frivolen Cabaret „Jolie Femme“ wo rasch ihr Gesangstalent entdeckt wird. Doch bald droht neues Unheil, der „Fluch der Zuckerinsel“ scheint sie weiter zu verfolgen. Trotz allem kann sie Léon nicht vergessen. Lebt er vielleicht doch noch?

    Meine Meinung:

    Titel: Wenn der Fluch der Insel dein Leben bestimmt…

    Sowohl die Autorin als auch der Verlag, in dem das Buch erschienen ist, waren mir bis dato völlig unbekannt und so machte ich mich nahezu völlig unvoreingenommen ans Lesen und wurde mehr als nur überrascht.

    Ehrlich gesagt habe ich einen seichten historischen Roman erwartet, aber ich bekam deutlich mehr geboten, denn Nora Berger hat in ihrem Werk einiges zu erzählen.

    Im Buch lernen wir das Pärchen Léon und Annabelle kennen, deren Familien verfeindet sind, wie es einst bei Romeo und Julia der Fall war. Doch damit endet auch schon die Gemeinsamkeit zu Shakespeares Werk, denn die Autorin entführt uns gekonnt in die damalige Zeit, in der nicht alles eitel Sonnenschein war.

    Als Leser bekommen wir einen Einblick in alle Persönlichkeiten. Im Wechsel erleben wir nach der erzwungenen Trennung des Protagonistenpärchens mal Léon und mal Annabelle in ihrem weiteren Leben. Vor allem in Annabelle ihrem Leben geht es drunter und drüber und oft liest man mit angehaltenem Atem.

    Mir hat an dem Buch vor allem gefallen, dass es hier mal nicht seicht zugeht, sondern man das raue Leben der damaligen Zeit live miterleben darf. Mir erging es oft so, dass ich dachte, dass es nicht schlimmer kommen kann, aber darin täuschte ich mich doch oft.

    Zwei kleine Kritikpunkte muss ich bei diesem Buch anbringen. Der Einstieg in das Buch fiel mir erst ein wenig schwer, da ich mich an den detaillierten, blumigen Schreibstil erst gewöhnen musste, denn so etwas liest man doch nicht alle Tage, aber nach den ersten hundert Seiten war ich drin und konnte mit dem Lesen nicht mehr aufhören. Ansonsten wird mir in dem Buch etwas zu oft gestorben. Stört ein Charakter, so wird er seitens der Autorin aus dem Weg geräumt. Hier hätte ich mir ab und zu gern eine andere Lösung gewünscht.

    Fazit: Ein überzeugender und sehr unterhaltsamer historischer Roman, den ich sehr gerne weiter empfehle. Lesenswert!


    Bewertung: 5/ 5 Sternen

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    Nr. 4: "Sommer der Wahrheit" von Nele Löwenberg


     
  • Broschiert: 496 Seiten
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch (16. Juni 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3548285619
  • ISBN-13: 978-3548285610

  • Inhaltsangabe:

    Nebraska, Anfang der Neunzigerjahre: Sheridan Grant lebt mit ihrer Adoptivfamilie auf einer Farm inmitten von Maisfeldern. Sie leidet unter der Eintönigkeit des Farmlebens und dem strengen Regime ihrer Adoptivmutter, die der hochmusikalischen Sheridan sogar das Klavierspielen verbietet. Zum Glück gibt es den Farmarbeiter Brandon, den Rodeoreiter Nick und den Künstler Christopher, die Sheridan den Hof machen und sie davor bewahren, vor Langeweile zu sterben. Bis in einer Halloween-Nacht etwas Furchtbares passiert. Nun erweist sich, wem Sheridan wirklich vertrauen kann ...

    Autoreninfo:

    Cornelia „Nele“ Neuhaus, (* 20. Juni 1967 in Münster (Westfalen) als Cornelia Löwenberg) ist eine deutsche Schriftstellerin. Bekannt wurde sie durch ihre Krimis, die meist in der Taunus-Region spielen. Sie schreibt auch unter ihrem Mädchennamen Nele Löwenberg.

    Meine Meinung:

    Titel: Wenn andere über dein Leben bestimmen, was dann?


    Nele Neuhaus hat mit diesem Roman etwas völlig anderes vorgelegt als das was wir sonst von ihr kennen, denn Krimielemente sind hier ganz sicher nicht zu finden, das sollte jedem Leser vorab klar sein.

    Im Buch machen wir eine kleine Zeitreise in die Vergangenheit, denn die Geschichte startet im Jahr 1994 und die junge Sheridan erzählt uns aus der Ich- Perspektive ihre Lebensgeschichte. Ihr Leben ist geprägt durch harte Arbeit, den drakonischen Strafen ihrer Adoptivmutter und der gähnenden Langeweile auf dem Land. Doch dann entdeckt sie ein Geheimnis und sie begibt sich auf die Suche nach ihrer leiblichen Mutter. Wird sie fündig werden?

    Ich muss ehrlich gestehen, dass ich ohne große Erwartungen an das Buch herangegangen bin und so konnte ich auch nicht enttäuscht werden. Die Geschehnisse um Sheridan sind wirklich interessant erzählt und ich als Leser verfolgte sehr gern ihren Lebensweg, fühlte und litt mit ihr. Sie wird als typische Jugendliche dargestellt und man kann sich gut in sie hineinversetzen und ihre Außenseiterrolle nachvollziehen.

    Allerdings plätschert die komplette Geschichte mehr oder weniger vor sich hin. Es passiert etwas Schlimmes, Sheridan versucht es zu verarbeiten, die Tage ziehen ins Land und dann kommen die nächsten Schrecken.

    Wiedererkennen kann man auf jeden Fall in diesem Werk, welches Frau Neuhaus unter dem Pseudonym Nele Löwenberg veröffentlicht hat, ihren unverwechselbaren Schreibstil, der sich ungemein flüssig lesen lässt und einen auch ohne großartiger Ereignisse mit sich reißt.

    Die Lüftung des Geheimnisses am Ende des Romans war dann auch ungemein spannend und zeigt doch auch wie schrecklich Menschen zueinander sein können.

    Wer einfach mal die Ermittler Bodenstein und Kirchhoff vergisst und sich auf die Geschichte einlässt, der wird mit einem soliden Roman belohnt, der auf weiten Strecken hervorragend zu unterhalten weiß.

    Fazit: Ich habe das Buch gern gelesen, auch wenn ich etwas länger gebraucht habe als sonst bei mir üblich und kann nur eine Leseempfehlung aussprechen. Am besten man bildet sich hier selbst eine Meinung.


    Bewertung: 4/ 5 Sternen

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    Nr. 3: "Lillesang - Das Geheimnis der dunklen Nixe" von Nina Blazon


  • Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
  • Verlag: cbt (1. September 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3570162877
  • ISBN-13: 978-3570162873
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 10 Jahren

  • Inhaltsangabe:

    Als Jo und ihre Familie das alte Haus an der dänischen Küste erben, erzählt die kauzige Nachbarin Bente die Geschichte von dem Gongur, der an Land kommt und Menschen ins Meer zieht. Anders als ihre Mutter, die das Wasser meidet, lässt Jo sich von der Alten nicht ins Bockshorn jagen. In der Nacht jedoch wird sie tatsächlich von einer Stimme an den Strand gelockt. Bente kann das schlafwandelnde Mädchen in letzter Minute retten. Was hat es mit dem Nixen-Wesen auf sich? Und warum versteckt Jos Mutter alte Fotos, auf denen Gesichter herausgekratzt sind? Jo ahnt, dass ein uraltes Geheimnis auf ihrer Familie lastet. Sie ahnt nicht, dass Bente den Schlüssel dafür in der Hand hält ...

    Autoreninfo:

    Nina Blazon, geboren 1969 in Koper bei Triest, aufgewachsen in Neu-Ulm, las schon als Jugendliche mit Begeisterung Fantasy-Literatur. Selbst zu schreiben begann sie während ihres Germanistik-Studiums – Theaterstücke und Kurzgeschichten –, bevor sie den Fantasy-Jugendroman "Im Bann des Fluchträgers" schrieb, der 2003 mit dem Wolfgang-Hohlbein-Preis und 2004 mit dem Deutschen Phantastik-Preis ausgezeichnet wurde. Seither haben Nina Blazons Bücher zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Die erfolgreiche Jugendbuchautorin lebt in Stuttgart.

    Meine Meinung:

    Titel: Zauberhafte Geschichte über das Meer und seine Magie...

    Bevor ich mit meiner eigentlichen Rezension starte, möchte ich die überaus gelungene Gestaltung des Buches loben, denn der Schutzumschlag sieht wie echte Fischschuppen aus und glitzert und funkelt. Das Buch sieht dadurch wirklich sehr ansprechend aus und ist ein echtes Kleinod im Bücherregal. Jedes Kapitel ist ansonsten mit einem maritimen Motiv ausgestattet wie Fischen, Seeschlangen etc. was ich sehr hübsch finde.

    Im Buch selbst geht es um die 11 jährige Jo. Statt mit ihrer besten Freundin Tanja in den Urlaub zu fahren, muss sie mit ihren Eltern nach Dänemark, die dort den Nachlass der verstorbenen Tante Mette regeln müssen. Einziger Lichtblick für sie ist das Meer, aber Mama Inge verbietet ihr ans Wasser zu gehen. Aber wieso nur, was soll schon am Strand schlimmes passieren? Doch bald ist das Meer wirklich alles andere als ungefährlich...

    Mit diesem Buch versucht sich Nina Blazon an einer anderen, neuen Version "Der kleinen Meerjungfrau" und es gelingt ihr außerordentlich gut. Dieses Kinderbuch ist nicht nur für Kids unheimlich spannend und gruselig zugleich, sondern weiß auch erwachsene Leser zu begeistern.

    Die geschilderten Charaktere sind typische Kids von heute, mit denen sich jedes Kind identifizieren kann, egal ob Mädchen oder Junge.

    Mir hat an dem Buch vor allem gefallen, dass es nur so vor Wendungen strotzte und glaubte man endlich die Lösung zu kennen, umspült einen die nächste Überraschung. Zudem war auch Dänemark als Urlaubsland schön hervorgehoben und hat bei mir die Reiselust geweckt.

    Fazit: Ein Kinderbuch, das mit seiner magischen Märchenwelt kleine und große Leser zu verzaubern weiß. Ich kann nur meine absolute Leseempfehlung aussprechen.


    Bewertung: 5/ 5 Sternen

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    Nr. 2: "Claras Melodie" von Aurore Guitry


  • Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
  • Verlag: Rütten & Loening; Auflage: 1 (18. August 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3352008426
  • ISBN-13: 978-3352008429

  • Inhaltsangabe:

    Alle Hoffnung scheint verloren für Éléonore, die nach einem schweren Verkehrsunfall im Koma liegt. Die Ärzte wie auch ihre Familie haben die junge Frau aufgegeben. Nur ihr Ehemann Nicolas kann sich damit nicht abfinden und erfährt am Sterbebett seines Vaters von einer geheimnisvollen Partitur, die magische Kräfte haben soll und Éléonore retten könnte. Daraufhin beschließt er, nach Rom zu reisen und Clara Vergini, die letzte Sängerin der Partitur, ausfindig zu machen. In der „ewigen Stadt“ angekommen, muss er feststellen, dass Clara dem Wahnsinn verfallen ist und ihm nicht mehr helfen kann. Glücklicherweise trifft er ihre Tochter Giovanna, eine ebenso begnadete Sängerin, die bereit ist, ihm beizustehen. Dann allerdings offenbart ihm ein Kardinal den jahrhundertealten Fluch, der auf der Partitur lastet: Je öfter man die vollkommene Melodie singt, desto schwächer wird man – bis man entweder den Verstand verliert oder stirbt. Nicolas steht vor einer folgenschweren Entscheidung: Kann er Giovanna bitten, an Éléonores Bett die Claras heilbringende Melodie zu singen?

    Autoreninfo:

    Aurore Guitry, geboren 1980, ist die Nichte des berühmten französischen Schauspielers Sacha Guitry. Sie arbeitet als Übersetzerin, Ghostwriterin und Theaterregisseurin in Paris. „Claras Melodie“ ist ihr dritter Roman.

    Meine Meinung:

    Titel: Wie weit darf Liebe gehen?

    Nicolas Frau liegt nach einem schlimmen Unfall im Koma und es scheint keine Rettung mehr in Sicht zu sein. Da bekommt Nicolas von seinem sterbenden Vater den Tipp nach Clara und einer geheimnisvollen Partitur zu suchen, denn diese könne angeblich heilen. Wird Nicolas die Sängerin finden und ist Musik wirklich im Stande ein Menschenleben zu retten?

    Die Geschichte wird uns in Form von Tagebucheinträgen näher gebracht. Als Leser wird man direkt in das Geschehen katapultiert und man muss sich auf den ersten Seiten erst einmal zu Recht finden. Die Handlung lebt in erster Linie durch rasche Szenenwechsel. Mal begleiten wir den Protagonisten in der Gegenwart und mal schildert er uns in Rückblenden aus seinem bisherigen Leben.

    Die Autorin hat einen zauberhaften Schreibstil, der mich auf Anhieb verzaubern konnte. Man spürt förmlich ihre Liebe zur Musik, die hier wirklich sehr viel Raum einnimmt.

    Ich habe die Geschichte sehr gern gelesen, denn sie schildert ein Drama und eine zauberhafte Liebe zu gleich, die einen in den Bann zieht. Das Ende hat mich übrigens überrascht und gleichzeitig glücklich zurückgelassen.

    Einziger Minuspunkt: Die erwähnte Handlung in Afrika war für mich nicht richtig greifbar und hat nicht zwingend dafür gesorgt die Haupthandlung zu verstehen.

    Fazit: Kurzweilige Lektüre, die mich fast vollends überzeugt hat. Ich empfehle das Buch gern weiter. Lesenswert!


    Bewertung: 4/ 5 Sternen

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    Nr. 1: "Die Glücksbäckerin von Long Island" von Sylvia Lott




     
  • Taschenbuch: 544 Seiten
  • Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (21. Juli 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3442381819
  • ISBN-13: 978-3442381814

  • Inhaltsangabe:

    Ostfriesland, 1932. Die junge Marie wächst in einfachen Verhältnissen auf. Als sie sich in den falschen Mann verliebt, wird sie von ihren Eltern zu Verwandten nach Amerika geschickt. Im Gepäck hat sie ein gebrochenes Herz – und das Rezept für einen köstlichen Käsekuchen. Sie ahnt nicht, dass sie damit New York im Sturm erobern wird … Jahrzehnte später begleitet die Hamburger Fotografin Rona ihren Großvater nach Long Island, wo er seine Schwester Marie zu ihrem 90. Geburtstag besucht. Diese vertraut ihrer Großnichte eine Geschichte an, die deren Leben verändert…

    Autoreninfo:

    Die freie Journalistin und Autorin Sylvia Lott ist gebürtige Ostfriesin. Sie schreibt für verschiedene Frauen-, Lifestyle- und Reisemagazine und veröffentlichte bei Blanvalet bereits den Roman "Die Rose von Darjeeling". Seit sie vor vielen Jahren bei einer Reisereportage ihren ersten „Cheese Cake New York Style“ probierte, ist sie süchtig nach diesem ganz besonderen Käsekuchen. Sylvia Lott lebt in Hamburg-Winterhude.

    Meine Meinung:

    Titel: Mehr als nur ein Käsekuchen…

    Von der Lektüre hatte ich mir einen unterhaltsamen Roman versprochen, der mich mitunter in eine andere Zeit katapultiert, aber ich bekam viel mehr.

    Im Buch selbst begegnen wir zwei starken Frauen, die ihren Weg gehen müssen. Zum Einen begleiten wir Marie 1932, wie sie Ostfriesland verlässt, um in Amerika ihr Glück zu finden. In ihre Zukunft nimmt sie nicht viel mit, außer ihren Liebeskummer. In der Gegenwart begleiten wir Rona, deren Leben gerade einen Umbruch erlebt, den sie versucht zu verarbeiten, indem sie ihren Großvater zu dessen Schwester Marie begleitet, eben jener Marie, die einst nach Amerika ging.

    Die Handlung wird uns mal aus der Vergangenheit und mal aus der Gegenwart näher gebracht, dabei nimmt jedoch Maries Lebensgeschichte einen größeren Raum ein, was aber wohl auch damit zusammenhängt, dass Marie nun mal bereits 90 Jahre alt ist.

    Der Autorin gelingt es hierbei vor allem dem Leser das Amerika der 30er Jahre näher zu bringen und die Unterschiede zwischen diesem und dem im Umbruch befindlichen Deutschland. Dabei legt Sylvia Lott auch viel Wert auf kleine Nebensächlichkeiten, die der gesamten Geschichte erst den nötigen Pfiff verleihen.

    Ronas Leben wird aus der Ich- Perspektive geschildert, Marie ihres aus der personalen Perspektive. Diese Wechsel und die zusätzlich eingestreuten Briefe sorgen für Schwung und Abwechslung. Gelungen auch, dass die Handlung des einen Erzählstranges immer durch den anderen unterbrochen wird, wenn es am spannendsten ist, denn dann mag man gar nicht mehr aufhören mit dem Lesen.

    Die dargestellten Charaktere haben auf Anhieb mein Herz erreicht und ich konnte mich vor allem mit Marie identifizieren.

    "Die Glücksbäckerin von Long Island" ist einfach eine wundervolle Geschichte, die den Leser mit geschichtlichem Wissen füttert, in der Cheese Cake eine ganz große Rolle spielt und in der auch Gefühle und Herz nicht zu kurz kommen.

    Fazit: Mir hat der Roman super gefallen und ich kann nur meine absolute Leseempfehlung aussprechen. Gute Unterhaltung garantiert!

    P.S.: Das Rezept zu Maries Cheese Cake befindet sich nicht im Buch, man kann es jedoch online auf der Autorenseite nachlesen.


    Bewertung: 5/ 5 Sternen