Seitenaufrufe letzten Monat

Dienstag, 16. Januar 2018

Rezension Anne Frytag

"Den Mund voll ungesagter Dinge" von Anne Frytag


Broschiert: 400 Seiten
Verlag: Heyne Verlag; Auflage: 1. Auflage (6. März 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3453271033
ISBN-13: 978-3453271036
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren


Inhaltsangabe:

Wenn Sophie es sich aussuchen könnte, wäre ihr Leben simpel. Aber das ist es nicht. Und das war es auch nie. Das fängt damit an, dass ihre Mutter sie direkt nach der Geburt im Stich gelassen hat. Und endet damit, dass Sophies Vater plötzlich beschließt, mit seiner Tochter zu seiner Freundin nach München zu ziehen. Alle sind glücklich. Bis auf Sophie. Was hat es bloß mit dieser verdammten Liebe auf sich? Sophie selbst war noch nie verliebt. Klar gab es Jungs, einsam ist sie trotzdem. Bis sie in der neuen Stadt auf Alex trifft. Das Nachbarsmädchen mit der kleinen Lücke zwischen den Zähnen, den grünen Augen und dem ansteckenden Lachen. Zum ersten Mal lässt sich Sophie voll und ganz auf einen anderen Menschen ein. Und plötzlich ist das Leben neu und aufregend. Bis ein Kuss alles verändert.

Autoreninfo:

Anne Freytag, geboren 1982, hat International Management studiert und als Grafikdesignerin gearbeitet, bevor sie sich ganz dem Schreiben von Erwachsenen- und All-Age-Romanen widmete. Ihr Jugendbuch-Debüt "Mein bester letzter Sommer" wurde von Buchhändlern und der Presse gleichermaßen gefeiert und für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2017 nominiert.

Meine Meinung:

Titel: Wenn aus Freundschaft Liebe wird…

„Den Mund voll ungesagter Worte“ ist mein erstes Buch von Anne Frytag gewesen, aber ich habe schon so viel Positives über sie gehört, dass ich mal eines ihrer Bücher lesen musste. Und was soll ich sagen? Ich wurde regelrecht umgehauen und habe den Jugendroman durchgesuchtet.

In der Geschichte geht es um Sophie, die von Hamburg nach München ziehen muss, weil ihr Vater unbedingt zu seiner neuen Flamme ziehen will. Ihre Mutter kennt sie nicht, denn diese hat sie als kleines Baby im Stich gelassen. Sophie, alias Motte, ist frustriert, muss sie schließlich ihre Freunde und ihr Zuhause, in dem sie aufgewachsen ist, zurücklassen. Zu allem Überfluss spielt sich Papas Neue auch noch als Ersatzmutter auf. Warum nur muss sie diesen ganzen Blödsinn ertragen? Alle sind glücklich, nur sie nicht. Doch dann tritt Alex in ihr Leben und alles wird anders. Ist sie vielleicht doch in der Lage zu lieben?

Die Handlung wird uns durch Sophie als Ich- Erzählerin nahegebracht. Bereits auf den ersten Seiten wird klar, dass sie ein Charakter mit Ecken und Kanten ist. Hier fand ich besonders beeindruckend, dass der Autorin die inneren Konflikte von Sophie unglaublich gut gelungen sind. Ihre Gefühle, Ängste und Sorgen haben mir, obwohl ich fast doppelt so alt bin wie sie, aus der Seele gesprochen. Teilweise hatte ich sogar das Gefühl sie zu sein, einfach weil ich mich so sehr mit ihr identifizieren konnte.

Die Akteure um Sophie drum rum werden ebenfalls ausführlich zur Geltung gebracht, so dass man sich von ihnen ein Bild machen kann. Es ist von allem etwas dabei, vom Weiberheld bis hin zum Nerd.

Die eingeflochtene Liebesgeschichte kaufe ich absolut ab, an den Gefühlen der beiden habe ich absolut keinen Zweifel.

Frau Frytag gelang es zudem mich an der Nase herumzuführen, dachte ich doch anfänglich, dass es sich bei Alex um einen Jungen handelt. Ich bin nicht so die Klappentextleserin, denn sonst wäre es mir sicher eher aufgefallen.

Besonders sticht in der Handlung Sophies Einsamkeit hervor, die ich so intensiv mitfühlen konnte, dass es mir beim Lesen fast schon weh getan hat. Das Geschriebene ging mir so nahe, dass ich teilweise feuchte Augen beim Lesen bekommen habe.

Fazit: Ein emotionaler Jugendroman über Freundschaft, Liebe und das Leben an sich, der den Leser einfach nur umhaut. Klasse! Ich kann nur meine absolute Leseempfehlung aussprechen. Für mich ganz klar ein Highlight.

Bewertung: 5/ 5 Sternen


-------------------------------------------------------------------------------------------------------------