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Samstag, 2. Juli 2016

Rezension Benedict Wells

"Vom Ende der Einsamkeit" von Benedict Wells


Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
Verlag: Diogenes; Auflage: 5 (24. Februar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3257069588
ISBN-13: 978-3257069587

Inhaltsangabe:


"Eine schwierige Kindheit ist wie ein unsichtbarer Feind: Man weiß nie, wann er zuschlagen wird." Jules und seine beiden Geschwister wachsen behütet auf, bis ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben kommen. Als Erwachsene glauben sie, diesen Schicksalsschlag überwunden zu haben. Doch dann holt sie die Vergangenheit wieder ein. Ein berührender Roman über das Überwinden von Verlust und Einsamkeit und über die Frage, was in einem Menschen unveränderlich ist. Und vor allem: eine große Liebesgeschichte.

Autoreninfo:

Benedict Wells wurde 1984 in München geboren. Nach dem Abitur 2003 zog er nach Berlin. Dort entschied er sich gegen ein Studium und widmete sich dem Schreiben. Seinen Lebensunterhalt bestritt er mit diversen Nebenjobs. 2008 erschien "Becks letzter Sommer" im Diogenes Verlag. Das Buch erfuhr hohe Beachtung in der Literaturkritik, DIE ZEIT nannte es "das interessanteste Debüt des Jahres". Wells war damals der jüngste Autor, der je bei Diogenes unter Vertrag stand. Nach einigen Jahren in Barcelona lebt Wells inzwischen wieder in Berlin.

Meine Meinung:

Titel: Ein ehrlicher, bewegender Roman über Verlust und Einsamkeit...

Ich wollte schon immer ein Buch von Benedict Wells lesen, weil man mir schon oft von seinen Büchern vorgeschwärmt hat und mit dem vorliegenden Exemplar ist es mir dann endlich gelungen und ich wurde regelrecht überwältigt.

In der Geschichte geht es um Jules und seine Geschwister Marty und Liz. In jungen Jahren verlieren sie die Eltern bei einem Unfall und müssen fortan alleine zurechtkommen im Leben. Ihr gemeinsamer Internatsaufenthalt sorgt nicht gerade dafür, dass sich die Geschwister näher kommen. Wie wird dieser Schicksalsschlag ihr weiteres Leben beeinflussen?

Jules fungiert hier als Ich- Erzähler und mit ihm gemeinsam erleben wir seine Kindheit, seine Jugend und wie er trotz einiger Schicksalsschläge seinen Weg geht. Ich fühlte mich Jules auf Anhieb sehr nahe, man wird von seinem Leben einfach mitgerissen. Doch nicht nur Jules als Hauptcharakter wird sehr gut gezeichnet, wird doch auch das Leben der Geschwister intensiv beleuchtet, die ebenfalls mit dem Leben und seinen Offenbarungen zu kämpfen haben.

Das Besondere an dem Buch für mich ist allerdings die immens tolle Sprache, die der Autor verwendet, denn beim Lesen hatte ich oft eine Gänsehaut und viele zauberhafte Sätze musste ich einfach festhalten, weil sie so intensiv und emotional waren (am besten mit dem Smartphone abfotografieren).

Der Roman hat mich durch eine Berg- und Talfahrt der Gefühle mitgenommen, denn mal kann man schmunzeln, an anderen Stellen muss man jedoch auch schmerzlich weinen. Es ist wirklich kurzweilige Lektüre, die sich unheimlich schnell lesen lässt, fast einem Inhalieren gleich, und dennoch wirkt das Gelesene unglaublich lange nach. Immer wieder habe ich über die ein oder andere Szene nachdenken müssen und wollte mich in die Lage der Protagonisten hineinversetzen.

Für mich ganz klar ein Lesehighlight im Jahr 2016, an die Geschichte werde ich noch lange zurückdenken. Besonders die Szene mit dem Fuchs im zugefrorenen See wird sich auf immer in mein Gedächtnis gebrannt haben.

Fazit: Herzzerreißend emotional und bewegend, ein Buch, dass ihr nicht mehr aus der Hand legen werdet. Ich kann nur eine uneingeschränkte Leseempfehlung aussprechen, für mich ein Must- Read. Das Buch darf in keinem Regal fehlen!

Bewertung: 5/ 5 Sternen