"Vom Ende der Einsamkeit" von Benedict Wells
Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
Verlag: Diogenes; Auflage: 5 (24. Februar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3257069588
ISBN-13: 978-3257069587
Inhaltsangabe:
"Eine
schwierige Kindheit ist wie ein unsichtbarer Feind: Man weiß nie, wann
er zuschlagen wird." Jules und seine beiden Geschwister wachsen behütet
auf, bis ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben kommen. Als Erwachsene
glauben sie, diesen Schicksalsschlag überwunden zu haben. Doch dann holt
sie die Vergangenheit wieder ein. Ein berührender Roman über das
Überwinden von Verlust und Einsamkeit und über die Frage, was in einem
Menschen unveränderlich ist. Und vor allem: eine große Liebesgeschichte.
Autoreninfo:
Benedict
Wells wurde 1984 in München geboren. Nach dem Abitur 2003 zog er nach
Berlin. Dort entschied er sich gegen ein Studium und widmete sich dem
Schreiben. Seinen Lebensunterhalt bestritt er mit diversen Nebenjobs.
2008 erschien "Becks letzter Sommer" im Diogenes Verlag. Das Buch erfuhr
hohe Beachtung in der Literaturkritik, DIE ZEIT nannte es "das
interessanteste Debüt des Jahres". Wells war damals der jüngste Autor,
der je bei Diogenes unter Vertrag stand. Nach einigen Jahren in
Barcelona lebt Wells inzwischen wieder in Berlin.
Meine Meinung:
Titel: Ein ehrlicher, bewegender Roman über Verlust und Einsamkeit...
Ich
wollte schon immer ein Buch von Benedict Wells lesen, weil man mir
schon oft von seinen Büchern vorgeschwärmt hat und mit dem vorliegenden
Exemplar ist es mir dann endlich gelungen und ich wurde regelrecht
überwältigt.
In
der Geschichte geht es um Jules und seine Geschwister Marty und Liz. In
jungen Jahren verlieren sie die Eltern bei einem Unfall und müssen
fortan alleine zurechtkommen im Leben. Ihr gemeinsamer
Internatsaufenthalt sorgt nicht gerade dafür, dass sich die Geschwister
näher kommen. Wie wird dieser Schicksalsschlag ihr weiteres Leben
beeinflussen?
Jules
fungiert hier als Ich- Erzähler und mit ihm gemeinsam erleben wir seine
Kindheit, seine Jugend und wie er trotz einiger Schicksalsschläge
seinen Weg geht. Ich fühlte mich Jules auf Anhieb sehr nahe, man wird
von seinem Leben einfach mitgerissen. Doch nicht nur Jules als
Hauptcharakter wird sehr gut gezeichnet, wird doch auch das Leben der
Geschwister intensiv beleuchtet, die ebenfalls mit dem Leben und seinen
Offenbarungen zu kämpfen haben.
Das
Besondere an dem Buch für mich ist allerdings die immens tolle Sprache,
die der Autor verwendet, denn beim Lesen hatte ich oft eine Gänsehaut
und viele zauberhafte Sätze musste ich einfach festhalten, weil sie so
intensiv und emotional waren (am besten mit dem Smartphone
abfotografieren).
Der
Roman hat mich durch eine Berg- und Talfahrt der Gefühle mitgenommen,
denn mal kann man schmunzeln, an anderen Stellen muss man jedoch auch
schmerzlich weinen. Es ist wirklich kurzweilige Lektüre, die sich
unheimlich schnell lesen lässt, fast einem Inhalieren gleich, und
dennoch wirkt das Gelesene unglaublich lange nach. Immer wieder habe ich
über die ein oder andere Szene nachdenken müssen und wollte mich in die
Lage der Protagonisten hineinversetzen.
Für
mich ganz klar ein Lesehighlight im Jahr 2016, an die Geschichte werde
ich noch lange zurückdenken. Besonders die Szene mit dem Fuchs im
zugefrorenen See wird sich auf immer in mein Gedächtnis gebrannt haben.
Fazit:
Herzzerreißend emotional und bewegend, ein Buch, dass ihr nicht mehr
aus der Hand legen werdet. Ich kann nur eine uneingeschränkte
Leseempfehlung aussprechen, für mich ein Must- Read. Das Buch darf in
keinem Regal fehlen!
Bewertung: 5/ 5 Sternen