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Mittwoch, 1. Juni 2016

Rezension Rebekka Pax

"Wie sie uns ansehen" von Rebekka Pax


Broschiert: 320 Seiten
Verlag: Egmont LYX; Auflage: 1 (4. Mai 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3736301596
ISBN-13: 978-3736301597

Inhaltsangabe:


Die Tote sah aus wie Schneewittchen. Ihr langes Haar war schwarz wie Ebenholz, doch nicht glatt und seidig, sondern zerzaust, mit Blättern und kleinen Zweigen darin. Derjenige, der sie hierhergebracht hatte, war nicht sehr vorsichtig mit ihr umgegangen. Er hatte ihre Schönheit nicht gesehen. Ihre Haut war blass, als sei dies nicht die richtige Farbe für sie. Gebräunt und lebendig warm sollte sie sein ... Woran das Mädchen gestorben war, legte schon der erste Blick nahe. An ihrem schlanken Hals fanden sich Würgemale. Gequetschte Haut, bläuliche Hämatome. Ihre Augen waren weit aufgerissen, doch die dunklen Iriden hatten schon ihren Glanz verloren. Was sie in ihrem kurzen Leben wohl alles gesehen und erlebt hatte?

Autoreninfo:

Rebekka Pax wurde 1978 in Mülheim an der Ruhr geboren. Nach Abschluss ihres Studiums der Skandinavistik, mittelalterlichen Geschichte und Archäologie absolvierte sie mehrere Praktika in Los Angeles als Drehbuchlektorin. In den folgenden Jahren arbeitete sie für eine Kölner Produktionsfirma im Bereich Story Development und Lektorat.

Meine Meinung:

Titel: Cornelia Arents' emotionalster Fall

Nach den beiden Fällen "Lokes Mond" und "Spiegelseele" wollte ich auf jeden Fall wissen wie es mit der Kriminalkommissarin Cornelia Arents weiter geht. Voller Vorfreude begann ich mit der Lektüre, die mich immens begeistern konnte.

Dieses Mal hat es Conny mit einem ganz perfiden Fall zu tun, denn ein Flüchtlingsmädchen wurde ermordet. Steckt wirklich Fremdenfeindlichkeit dahinter? Conny begibt sich auf Spurensuche und stößt auf ein Schicksal, dass tief berührt.

Das Besondere an diesem Fall ist wohl, dass im Vordergrund das Schicksal von Flüchtlingen aus Syrien steht, was nicht nur top aktuell ist, sondern auch tief bewegt. Jedes Kapitel beginnt mit den Tagebucheinträgen des Flüchtlingsmädchens Majida. Was sie alles erlebt hat auf ihrer Flucht, ist wirklich sehr emotional und bedrückt den Leser. Das Geschilderte fühlt sich wirklich real an, hier hat die Autorin offenbar sehr gut recherchiert.

In der Gegenwart ermittelt unsere Conny und wird dabei auch mit den Umständen in Flüchtlingsheimen konfrontiert. Zudem muss sie miterleben, wie die Menschen dort rechter Gewalt aus der Nachbarschaft und fremdenfeindlichen Äußerungen ausgesetzt sind, was für mich teilweise schwer erträglich war.

Conny war mir ja bereits in den ersten beiden Bänden äußerst sympathisch. In diesem Fall kommt ein neuer Charakter dazu, der des Dr. Faris Aydin, ebenfalls Syrer und Arzt. Er unterstützt Cornelia und das Anbändeln der beiden hat mir gut gefallen. Ich hoffe, dass in zukünftigen Fällen Faris dann auch wieder mit dabei ist.

Die Fallermittlungen sind spannend und die Ergebnisse erschreckend. Wie verrückt muss man sein, um so etwas zu tun? Wirklich interessant, was sich Frau Pax da ausgedacht hat und gleichzeitig so lebensnah und realistisch.

Der Fall kann gewiss auch ohne Vorkenntnisse der anderen gelesen werden, aber ich finde, dann verpasst man etwas.

Fazit: Für mich der bisher stärkste Fall der Reihe. Wenn das Niveau jetzt so bleibt, dann bin ich Cornelia Arents treu ergeben. Klasse!


Bewertung: 5/ 5 Sternen