"Die Witwe" von Fiona Barton
Broschiert: 432 Seiten
Verlag: Wunderlich (21. Mai 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3805250975
ISBN-13: 978-3805250979
Originaltitel: The widow
Inhaltsangabe:
Jean
Taylor führt ein ganz normales Leben in einer englischen Kleinstadt:
Sie hat ein hübsches Haus und einen netten Ehemann. Glen und sie führen
eine gute Ehe. Dann kommt der Tag, der alles ändert: Sie nennen Glen
jetzt das Monster. Er soll etwas Unsagbares getan haben. Und Jeans heile
Welt zerbricht. Jetzt liegt Glen auf dem Friedhof, und Jean ist frei.
Frei, das Spiel endlich nach eigenen Regeln zu spielen ...
Autoreninfo:
Fiona
Barton wurde in Cambridge geboren und arbeitete lange bei der "Daily
Mail", beim "Daily Telegraph" und bei der "Mail on Sunday". Für ihre
Tätigkeit gewann sie den britischen Preis "Reporter of the Year". Viele
Jahre war sie als Prozessbeobachterin und Gerichtsreporterin für
verschiedene Medien tätig. Heute arbeitet sie als Medientrainerin. "Die
Witwe" ist ihr erster Roman.
Meine Meinung:
Titel: Was geschah mit Bella Elliott?
Da mir bereits der Klappentext leichte Schauer auf der Haut verursachte, wollte ich dieses Debüt unbedingt lesen.
In
der Geschichte geht es darum, wer die kleine Bella Elliott entführt
hat. Es gibt diverse Verdächtige, doch keine handfesten Beweise. Könnte
Bella vielleicht sogar noch leben?
Das Besondere an dem Buch ist
wohl, dass die Handlung aus diversen Perspektiven und über
unterschiedliche Zeiten dem Leser näher gebracht wird. Im
steten Wechsel sind wir in den Jahren 2006 bis 2010 unterwegs und das
nicht zwingend in chronologischer Reihenfolge. Die Ermittlungen zum Fall
erleben wir aus der Sicht des Opfers in Form von Bellas Mutter, aus der
Sicht der Ermittler, sowie der Presse und ebenfalls aus der Wahrnehmung
des wahrscheinlichen Täters und dessen Ehefrau. Das sorgt dafür, dass
der Leser jede Menge Informationen hat und dadurch mehr weiß als zum
Beispiel die Ermittler.
Ich erlebte am intensivsten die Witwe
Jean Taylor, deren Mann beschuldigt wird, der Täter zu sein. Sie mausert
sich von der kleinen, grauen Maus zu einer Frau, die weiß was sie will.
Die Einblicke in das Eheleben waren teils erschreckend, aber auch so
realistisch, dass man der Autorin die Konstellation abkauft.
Die
Presse spielt ebenfalls eine wesentliche Rolle. Mir hat gut gefallen,
dass man Einblicke in deren Arbeitsweise bekommt und die Autorin muss ja
wissen wovon sie schreibt, war sie jahrelang Teil davon.
Bis
zuletzt habe ich mit gefiebert und gerätselt, wer nun tatsächlich hinter
dem Ganzen steckt und ob Bella nicht doch irgendwo noch auftaucht. Das
Buch fühlte sich wie ein großes Puzzle an. Man bekam immer mehr Teile
zugespielt und musste diese nur noch passend zusammensetzen, was einem
schlussendlich erst auf den letzen Seiten gelingt.
Für mich war
zu keiner Zeit spürbar, dass es sich um ein Debüt handelt, hat mich die
Story doch stetig gefesselt und einfach nicht mehr loslassen wollen.
Fazit: Erstklassige Thrillerlektüre, die ich nur zu gern weiterempfehle. Lesenswert und Gänsehaut garantiert!
Bewertung: 4/ 5 Sternen