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Mittwoch, 10. Februar 2016

Rezension Marie Jansen

"Als wir Schwestern waren" von Marie Jansen


Taschenbuch: 384 Seiten
Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (18. Januar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3734100070
ISBN-13: 978-3734100079

Inhaltsangabe:


Hamburg, 1916. Vivianne und Elisabeth wachsen als behütete Töchter einer großbürgerlichen Familie auf. Die lebhafte, freiheitsliebende Vivianne schleicht sich oft heimlich auf das Nachbargestüt und begegnet dort dem französischen Kunstreiter Philippe, der mit seinem Zirkus in Hamburg gastiert. Die junge Frau ist von dieser schillernden Welt hingerissen und flieht kurzerhand mit Philippe. Jahre später lebt Elisabeth eine unglückliche, kinderlose Ehe – bis sie eines Tages ein Baby vor ihrer Tür findet. Sie nimmt sich des Mädchens an und weiß, dass sie alles tun würde, um es bei sich zu behalten…

Autoreninfo:

Marie Jansen ist das Pseudonym einer deutschen Autorin, die zuvor erfolgreich exotische Sagas veröffentlicht hat. Mit Als wir Schwestern waren erfüllt sie sich den Wunsch, eine große Familiengeschichte zu erzählen. Die Autorin lebt mit ihrer Familie und ihren Pferden in Norddeutschland.

Meine Meinung:

Titel: Wenn das Schicksal etwas mit dir vor hat...

Ich liebe Romane, die in der Zeit der Weltkriege spielen und da mir Familiensagen sehr liegen, musste ich dieses Buch einfach lesen.

Die Autorin entführt uns hier nach Hamburg ab 1916 und wir begegnen den Schwestern Elisabeth und Vivianne, die aus gutem Hause stammen und zudem recht unterschiedlich sind. Vivianne zählt eher zu der ungestümen Sorte und verliebt sich als bravouröse Reiterin unsterblich in den französischen Kunstreiter Philippe. Doch Frankreich ist kein Freund Deutschlands mehr und die Verbindung zu einem Franzosen alles andere als gern gesehen. Wie wird sie sich entscheiden?

Das Besondere an dem Buch ist, dass es nicht nur in der Vergangenheit spielt, denn wir haben zwei Handlungsstränge. Zum Einen sind da die beiden Schwestern in der Vergangenheit, die einen kleineren Part einnehmen, zum Anderen die Auktionsagentin Simone Berger im Jahr 2013, die der Geschichte der Schwestern auf die Spur kommt. Gemeinsam mit Simone das Geheimnis zu lüften hat etwas sehr Intensives.

Sobald es einen Zeitenwechsel gibt, sind die Kapitel mit einer Jahreszahl versehen, was die Orientierung und das Verständnis sehr erleichtert. Auch wenn der Part um die Schwestern etwas kleiner ausfällt, so habe ich diesen besonders gern gelesen. Der Autorin gelingt hier sehr gut die damalige Zeit dem Leser nahe zu bringen mit all seinen Einschränkungen. Bisher hatte ich angenommen, dass eher die ärmere Gesellschaft darben musste, aber auch die Gutbetuchten blieben nicht verschont.

Ein beobachtender Erzähler führt uns durch die Handlung, so dass wir die Ereignisse aus den unterschiedlichsten Perspektiven und Handlungsorten erleben.

Die dargestellten Frauen fesseln jede auf ihre Weise. Man mag die quirlige Vivianne sehr gern, aber auch das Schicksal ihrer ruhigeren Schwester Elisabeth nimmt einen mit.

Ich habe diesen Roman wirklich gern gelesen, da er sehr unterhaltsam war und zwei so unterschiedliche Zeiten miteinander verbindet, so dass wir Leser im Jetzt einen besseren Zugang zur damaligen Zeit bekommen.

Fazit: Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus. Ideal für Leser, die starke Frauencharaktere mögen.


Bewertung: 4/ 5 Sternen