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Freitag, 23. Oktober 2015

Rezension Alina Bronsky

"Baba Dunjas letzte Liebe" von Alina Bronsky

  • Gebundene Ausgabe: 160 Seiten
  • Verlag: Kiepenheuer&Witsch (17. August 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3462048023
  • ISBN-13: 978-3462048025

Inhaltsangabe:

Baba Dunja ist eine Tschernobyl-Heimkehrerin. Wo der Rest der Welt nach dem Reaktorunglück die tickenden Geigerzähler und die strahlenden Waldfrüchte fürchtet, baut sich die ehemalige Krankenschwester mit Gleichgesinnten ein neues Leben auf.

Autoreninfo:

Alina Bronsky, geboren 1978 in Jekaterinburg/Russland, lebt seit Anfang der 90er Jahre in Deutschland. Ihr Debütroman "Scherbenpark" wurde zum Bestseller, ist inzwischen beliebte Lektüre im Deutschunterricht und wurde fürs Kino verfilmt. Es folgten die Romane "Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche" und "Nenn mich einfach Superheld". Die Rechte an Alina Bronskys Romanen wurden in 15 Länder verkauft. Sie lebt in Berlin. 

Meine Meinung:

Titel: Wie lebt es sich in der Todeszone?

Ich hatte schon so viel Positives über dieses kleine Büchlein gehört, dass ich mir einfach selbst eine Meinung bilden wollte und ich bin doch recht positiv angetan.

In der Geschichte geht es um Baba Dunja, die nach dem Reaktorunglück von Tschernobyl wieder heimkehrt, egal ob ihre Umgebung verstrahlt ist oder nicht, denn was hat sie als alte Frau schon zu befürchten?

Der Autorin gelingt es sehr gut mit einfachen Worten die Umgebung von Tschernowo und den Alltag dort zu beschreiben, der gar nicht so viel anders ist als der Leser ihn kennt. Die Bewohner müssen mit gewissen Einschränkungen leben wie: kein Telefon, kein fließend Wasser und der nächste Bus fährt einen Zwei-Stunden-Fußmarsch entfernt. Dennoch kommen die Menschen dort zurecht und leben.

Baba Dunja agiert in dem Roman als Ich-Erzählerin und so lernen wir die Bewohner des Ortes aus ihrer Sichtweise kennen. Da gibt es doch schon sehr spezielle Charaktere, die einen aber dennoch berühren und mitreißen. Alle Bewohner haben schon ein recht hohes Alter erreicht und wissen noch was helfen heißt.

Außer Baba Dunja war mein Liebling Marja, da sie so eine unverblümt offene Art hat.

Nicht so gut gefallen hat mir die kleine, eingestreute Episode mit den Neuzugängen im Ort, die dann doch nicht lange bleiben und die Auswirkungen danach. Ich fand, das passte nicht so richtig in die Geschichte.

Sehr gut gefallen haben mir hingegen die Briefe, die Baba Dunja an ihre Tochter und ihre Enkelin schreibt, denn gerade die haben gezeigt, was für ein besonderer Mensch sie ist.

Fazit: Wer mal etwas völlig anderes lesen will, der ist bei diesem Buch goldrichtig. Mir hat es gut gefallen und gern empfehle ich es weiter.


Bewertung: 4/ 5 Sternen