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Mittwoch, 23. September 2015

Rezension Iris Grädler

"Meer des Schweigens" von Iris Grädler

  • Broschiert: 450 Seiten
  • Verlag: DuMont Buchverlag; Auflage: 1 (5. März 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 383216300X
  • ISBN-13: 978-3832163006
Inhaltsangabe:

In der Bucht eines kleinen Küstenortes in Cornwall werden innerhalb kurzer Zeit ein toter Hund und die Leiche eines Mannes angespült, beide grausam verstümmelt. Der Mordfall bringt die Welt des friedlichen Dorfes empfindlich ins Wanken und verlangt Detective Inspector Collin Brown alles ab. Seine geliebte Bildhauerei und auch seine Familie kommen jetzt zu kurz. Er findet heraus, dass der Tote ein schottischer Millionär war, über den niemand Genaueres zu sagen weiß. Eine Spur führt zu Anthony Polodny, dem kürzlich verstorbenen Sohn eines polnischen Einwan-derers. Doch welche Verbindung bestand zwischen den so ungleichen Männern? Der Detective erhofft sich Hilfe von Elizabeth Polodny, die für die Beerdigung ihres Bruders aus Australien in die englische Heimat gereist ist. Bald wird klar, dass der Schlüssel zur Lösung des Falls in der Vergangenheit der Familie Polodny liegt. Eine blutige Tragödie, die jetzt, nach zwanzig Jahren, noch viel mehr Menschen das Leben kosten könnte … 

Autoreninfo:

Iris Grädler wurde 1963 in Halle, Westfalen geboren. Sie veröffentlichte Gedichte und Kurzgeschichten und hat mehrere Anthologien herausgegeben. Iris Grädler lebt in Swakopmund, Namibia. "Meer des Schweigens" ist ihr erster Roman. 

Meine Meinung:

Titel: Der erste Fall für Collin Brown...

Bei dem vorliegenden Roman handelt es sich um das Debüt der Autorin Iris Grädler. Ich war besonders gespannt, da ich noch nie einen Ermittler erlebt habe, der sich für Bildhauerei begeistern kann. Neugierig begann ich zu lesen.

Die Geschichte beginnt mit dem Fund zweier Leichen. Ein Golden Retriever und ein Mann wurden übel zugerichtet. Wer steckt nur hinter dieser grausamen Tat und vor allem: Wer ist der Tote?

Der Roman besteht aus drei Handlungssträngen, durch die uns ein allwissender Erzähler führt. Im ersten Strang lernen wir den gemütlichen Detective Inspector Collin Brown mit seinem Team kennen, im zweiten Elizabeth Polodny, die heimkehrt, um ihren Bruder zu beerdigen und im dritten Handlungspart Su und ihre kleine Tochter Elli.

Sehr merkwürdig für mich war, dass die Handlungsstränge sehr lange nur nebeneinander her laufen und man einfach keinen Zusammenhang erkennen kann, so dass ich mich immer wieder fragte, welcher Part nun der wichtigste ist und ob ich alle eingestreuten Informationen brauche, um den Fall zu lösen.

Erst zum Ende hin finden die einzelnen Parts zueinander und die Auflösung fällt dann über einen herein, was mir persönlich dann alles etwas zu viel auf einmal war.

Ich mag es, wenn man in Krimis und Co miträtseln kann und am Ende erfährt, ob man richtig gelegen hat oder nicht. Das geht bei diesem Buch nicht, denn auf die Lösung kommt man gewiss nicht von allein. Das sorgt zwar für einen gewissen Showdown am Ende, aber man musste sich dafür auch lange durchbeißen.

Der Funke ist bei mir nicht so richtig übergesprungen, was wohl an den Charakteren lag. Während ich Su und ihre Tochter einfach nur total toll fand, mit ihnen gefühlt und gelitten habe, waren mir die anderen Protagonisten wie Collin Brown und Elizabeth Polodny einfach nur fremd. Deren Handeln war mir oft ein Rätsel. Besonders schlimm fand ich zudem das Team um Collin, denn da haben einige offenbar ihre Berufung verfehlt.

Gelungen ist der Autorin die Darstellung des Settings, denn St Magor in Cornwall konnte ich mir gut vorstellen.

Fazit: Ein durchaus interessanter Erstling mit einigen Schwächen. Man sollte dem Roman eine Chance geben, denn es ist sicher Geschmackssache, ob man nach und nach etwas über die Auflösung erfahren möchte oder erst ganz am Schluss. Ich empfehle das Buch bedingt weiter.


Bewertung: 3/ 5 Sternen