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Donnerstag, 6. August 2015

Rezension Gerit Bertram

"Die Tochter des Medicus" von Gerit Bertram

  • Broschiert: 512 Seiten
  • Verlag: Blanvalet Verlag (29. Juni 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3764504404
  • ISBN-13: 978-3764504403
Inhaltsangabe:

Als Gideon Morgenstern in Regensburg das Erbe seines Großvaters antritt, ahnt er nicht, dass der Koffer, den der alte Mann ihm vermacht hat, sein Leben für immer verändern wird. Gideon, der stets gegen die Traditionen aufbegehrte und als Einziger in der Familie nicht Arzt wurde, entdeckt plötzlich die tragischen Zeugnisse einer längst verschwundenen Welt: alte Fotografien, ein Hochzeitsgewand – und vor allem eine uralte Holztruhe. Diese gehörte Daniel Friedman, einem jüdischen Arzt, der 1519 in Regensburg bei einem Pogrom ermordet wurde. Als einzige Überlebende nahm seine Tochter Alisah den Medizinkoffer an sich und führte sein Handwerk fort. Doch als jüdische Frau war es nicht nur gefährlich, sondern auch verboten, als Ärztin tätig zu sein … 

Autoreninfo:

Gerit Bertram ist das Pseudonym eines Autorenpaares, das sich 2007 durch ein Internet-Schreibforum kennenlernte. Schnell entdeckten sie ihre gemeinsame Liebe zur Geschichte und schreiben seitdem erfolgreich zusammen. Iris Klockmann ist gelernte Arzthelferin und lebt mit ihrer Familie in ihrer Geburtsstadt Lübeck. Peter Hoeft war fast dreißig Jahre lang in der stationären Altenpflege tätig und wohnt in der Nähe von Hannover. 

Meine Meinung:

Titel: Die Geschichte der Morgensterns…

Als leidenschaftliche Leserin von historischen Romanen war es nur eine Frage der Zeit, dass ich über das Autorenduo Gerit Bertram stolpern würde. Der vorliegende Roman ist das erste Buch der beiden, welches ich gelesen habe.

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen und ein Erzähler führt uns durch die Geschehnisse. In der Gegenwart, im Jahr 2013, begleiten wir Gideon Morgenstern, in der Vergangenheit ab 1519 Alisah Friedman. Gideons Großvater, bei dem er aufwuchs, ist gestorben und nun gilt es das Erbe anzutreten. Doch zu dem geerbten Haus gehört noch ein geheimnisvoller Koffer. Als Gideon diesen öffnet erfährt er mehr über sich und seine Familie als er jemals geglaubt hätte.

Den Hauptteil der Geschichte nimmt die Handlung in der Vergangenheit ein, was mir sehr gut gefiel. Alisah ist ihrer Zeit voraus, denn sie möchte unbedingt als Ärztin tätig sein, nur leider ist das 1519 Frauen nicht erlaubt und schon gar nicht jüdischen. Das Besondere an ihr ist, dass sie mit Mut, Herz und Verstand trotz aller Schicksalsschläge ihren Weg geht. Ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen. Gideon dagegen war mir anfänglich etwas suspekt, aber mit der Zeit wuchs auch er mir ans Herz.

Mir hat der Roman richtig was gegeben, denn ich habe wieder einiges über die Juden und deren Geschichte dazulernen können.

Das Autorenduo verwendet eine sehr bildhafte Sprache, die das Vorstellungsvermögen befeuert. Für mich lief die Handlung teilweise wie ein Film vor Augen ab.

Ebenfalls positiv hervorheben möchte ich das Personenregister am Anfang des Buches und das Glossar am Ende, denn so etwas hilft immer sehr beim Verständnis der Lektüre.

Fazit: Gute Unterhaltung, die zum Nachdenken einlädt. Ich empfehle den Roman nur zu gern weiter.


Bewertung: 4/ 5 Sternen