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Freitag, 31. Juli 2015

Rezension Ann Baiano

"Sizilianisches Blut" von Ann Baiano

  • Broschiert: 320 Seiten
  • Verlag: Goldmann Verlag (13. Juli 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3442204496
  • ISBN-13: 978-3442204496
Inhaltsangabe:

Ende August, graue Wolken verdunkeln den Sommerhimmel Palermos. In der drückenden Schwüle des Nachmittags erfährt der Reporter Luca Santangelo von der Ermordung seiner Ex-Freundin, der Ballett-Tänzerin Laura. Schockiert macht er sich daran, die Hintergründe des Verbrechens herauszufinden. Zumal Lauras neuer Geliebter in den Fall verwickelt zu sein scheint: Manfredi Guarnieri, Baron von Montevago, dessen Familie auf ausgedehnten Ländereien Wein und Oliven anbaut und der als Teil der sizilianischen feinen Gesellschaft und ihrer Vetternwirtschaft für all das steht, was Luca an seiner Heimat verabscheut. Die Spur führt in ein dichtes Geflecht von Betrügereien, Eifersucht und Gier – und tief in die faszinierende Vergangenheit der Insel, zu einem lang vergessenen Mord in den Olivenhainen eines adeligen Gutes … 

Autoreninfo:

Ann Baiano ist ein Pseudonym. Die Autorin lebt in Deutschland und in Palermo. "Sizilianisches Blut" ist ihr erster Roman. 

Meine Meinung:

Titel: Lucas erster Fall...

Bisher habe ich so gut wie keinen Krimi gelesen, in dem die Ermittlungen durch eine Privatperson stattfanden, weshalb mich dieser Krimi neugierig gemacht hat. Und eine kleine Reise nach Italien zu unternehmen, ist ja auch nicht schlecht.

Die Autorin entführt uns auf die Insel Sizilien, genauer gesagt nach Palermo. Hier muss der Journalist Luca Santangelo miterleben, wie seine Exfreundin Opfer eines Verbrechens wird. Wer hat Laura getötet? Als die Polizei den Fall nicht richtig ernst nimmt, beginnt Luca selbst zu ermitteln und gerät in einen Strudel krimineller Machenschaften'

Luca ist ein Charakter mit Ecken und Kanten, dessen Leben nicht immer einfach verlief. Die Trennung von Laura hat er bisher noch gar nicht verarbeiten können und ihr Tod bedrückt ihn nun noch mehr. Man merkte, dass ihm die Ermittlungen helfen mit der ganzen Sache klar zu kommen. Er ist auf jeden Fall ein Protagonist, dessen Schicksal einen interessiert und berührt.

Durch die Geschehnisse führt uns ein beobachtender Erzähler, der eine recht nüchterne Art aufweist. Der Erzähler betrachtet seine Umgebung ganz genau, jedoch wirkten die Darstellungen auf mich recht plump, beinahe hölzern. Zudem waren mir die Beschreibungen des Öfteren zu viel und wirkten zu gewollt. Man kann sich dadurch zwar alles sehr gut vorstellen, jedoch hatte ich beim Lesen das Gefühl in eine gewisse Richtung geführt zu werden und meine eigene Fantasie nicht in Anspruch nehmen zu müssen. Ich mag es persönlich lieber, wenn ich mir zu dem Geschilderten auch selbst noch etwas dazu denken und ausschmücken kann.

Das besondere an dem Krimi ist, dass nicht allein der Fall eine Rolle spielt, sondern auch das Erbe Siziliens. Man erfährt wirklich viel über die Vergangenheit der Insel. Ich habe mich mit der Lokalität vorher noch nie beschäftigt, daher fand ich das gleich doppelt spannend.

Fazit: Die Wendungen im Verlauf der Geschichte machten den Krimi zu einem spannenden Debüt, das ich durchaus empfehlen kann. Es ist allerdings noch Luft nach oben möglich...


Bewertung: 3/ 5 Sternen